Biber bevorzugen alle Arten von Weichhölzern, allen voran die im Uferbereich zahlreich vorhandenen Weiden. Grundsätzlich nagen Biber jedoch auch an vielen anderen Gehölzen. Der Biber zählt gemäß Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Tierarten. Bei dem Bodenseeufer handelt es sich zudem um den natürlichen Lebensraum des Tieres.
Die Stadt Überlingen hat ein Monitoring über die vorhandenen Nagespuren und Sichtungen eingeführt. Schritt für Schritt werden an Uferabschnitten, die vom Biber stark frequentiert werden, Präventionsmaßnahmen gegen Fraßschäden veranlasst. Beispielsweise erfolgt in diesen Bereichen keine Kürzung der Strauchweiden mehr. Folglich erhält der Biber konstant Nahrungsgehölze, damit die Tiere nicht in die dahinterliegenden Park- und Gartenanlagen gelockt werden. Außerdem werden wertvolle Solitärgehölze und Einzelbäume mit durchsichtigem Verbiss-Schutzmittel bestrichen, welches dem Biberfraß ebenfalls vorbeugt. Diese Maßnahme wird derzeit verstärkt durchgeführt. Die vorliegenden Erfahrungen sind gut, ein absoluter Schutz lässt sich leider nicht gewährleisten.
Die aktuell verstärkten Sichtungen und Schäden sind möglicherweise auf Jungtiere zurückzuführen, die derzeit verstärkt aktiv sind. Zusätzlich zu dem Verbiss-Schutzmittel werden Jungbäume und Neupflanzungen mit Draht geschützt. Diese aufwändige Maßnahme wird derzeit gezielt bei weiteren Einzelbäumen eingesetzt.