Klimaschutz geht uns alle an, denn die fortschreitende Klimakrise hat
großen Einfluss auf uns und unsere Stadt. Schon jetzt nehmen Starkregen
und Dürren zu, ebenso wie die Anzahl der heißen Tage und tropischen
Nächte, Tendenz steigend. Der kommunalen Ebene kommt bei der Begegnung
dieser Klimakrise eine besondere Bedeutung zu, denn in den Städten und
Gemeinden wird ein Großteil der Emissionen freigesetzt, etwa beim Heizen
der Häuser, in Gewerbe und Industrie sowie dem Verkehr. Zudem hat die
Kommune mit ihren vielfältigen Funktionen als Vorbild,
Planungsträgerin,Eigentümerin, Versorgerin und größte öffentliche
Auftraggeberin weitreichende Handlungsmöglichkeiten, um den Klimaschutz
vor Ort voranzubringen.
Unser Klimaschutzmanager ist in der Abteilung Stadtplanung und Klimaschutz im Fachbereich 4 des Baubürgermeisters angesiedelt. Klimaschutz ist eine Querschnittaufgabe und muss daher besonders in die energetisch bedeutsamen Bereiche hineinwirken, die im Fachbereich 4 verankert sind.
Wir laden Sie herzlich ein, sich über die Angebote, Ziele und Maßnahmen der Stadt Überlingen zu Klimaschutz zu informieren und selbst aktiv zu werden.
Der Klimaschutzmanager entwickelt und koordiniert die Klimaschutzstrategie und die damit verbundenen Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Überlingen. Die Reduktion von Treibhausgasen stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, die nur mit Einbindung der Bürger*innen, der gesamten Verwaltung, Organisationen und Unternehmen gelingen kann. Daher steht die Stabsstelle Klimaschutz mit diesen in engem Austausch und zielt darauf ab, die Stadt zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten.Die derzeitige Energiekrise verschärft die dringende Notwendigkeit, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu senken und auf erneuerbare Energie umzustellen.
Im Rahmen des Erstvorhaben des Klimaschutzmanagements wurde für die Stadt Überlingen ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Dieses Vorhaben wurde zu 75% vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Das Programm wird im Rahmen der der Nationalen Klimaschutzinitiative von der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH abgewickelt.
Klimaschutzkonzepte müssen kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aufzeigen und somit auf lokaler Ebene zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele beitragen. Sie müssen unter Einbeziehung aller relevanten Akteure erstellt werden sowie eine Energie- und Treibhausgasbilanz, eine Potenzialanalyse, Minderungsziele, einen Maßnahmenkatalog und eine Empfehlung für ein geeignetes Instrument zum Controlling und Management enthalten.
Das Vorhaben mit dem Titel „KSI: Integriertes Klimaschutzkonzept durch ein Klimaschutzmanagement für die Große Kreisstadt Überlingen“ (Erstvorhaben) wurde im Rahmen der der Nationalen Klimaschutzinitiative von der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH abgewickelt.
Förderkennzeichen: 67K16402
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.05.2024
Am 17. Oktober 2023 fand in Überlingen eine Informationsveranstaltung
zum Integrierten Klimaschutzkonzept statt, bei der Bürgermeister Thomas
Kölschbach die Bürgerschaft über die aktuellen Entwicklungen und Pläne
der Stadt informierte. Die Veranstaltung, an der rund 40 bis 50
Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, war geprägt von konstruktiven
Diskussionen und einem starken Engagement für den Klimaschutz in unserer
Stadt.
Bürgermeister Thomas Kölschbach dazu: „Klimaschutz ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern eine Chance, unsere Stadt lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten. Die kommunale Ebene steht in der ersten Reihe im Kampf für eine bessere Zukunft, denn hier spüren die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar die Auswirkungen unseres Handelns. Überlingen ist sich dieser Verantwortung bewusst und arbeitet aktiv an einem wirkungsvollen Klimaschutzkonzept.“
Der Gemeinderat hat am 22.11.2023 das integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Überlingen beschlossen. Damit strebt die Stadt für das Zieljahr 2040 die Klimaneutralität bei den Treibhausgasen an. Das Konzept beinhaltet einen Katalog von 30 Einzel- Maßnahmen aufgeteilt aus sechs Handlungsfelder:
Mit der vorgenommenen Priorisierung werden 10 Maßnahmen angegangen, die ein hohes zu erwartendes Treibhausgas – Einsparpotential aufweisen. Weitere Bausteine sind eine Verstetigungsstrategie zur langfristen Verankerung und Sicherung aller Klimaschutzaktivitäten in der Stadt Überlingen und Controlling – Konzept mit der Fortschreibung der Energie-und Treibhausgasbilanz im Zeitintervall von fünf Jahren. Unterstützt durch den Aufbau eines Kommunalen Energiemanagements und der Teilnahme am Zertifizierungsprozess European Energy Award (EEA).
Im Jahr 2023 wurde
sich im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes für die Einführung eines
Berichtsystems ausgesprochen, in welchem alle Klimaschutzaktivitäten
erfasst werden. Das etablierteste Monitoring-Instrument auf diesem
Gebiet stellt der European Energy Award (EEA) da. Hierbei handelt es
sich um ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit
dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen, erfasst, beurteilt,
regelmäßig überprüft und Potenziale zur Energieeffizienz identifiziert
werden können.
Der politische Beschluss an der Teilnahme erfolgte 2023 durch den Überlinger Gemeinderat. Teil des EEA ist die
Etablierung eines Energieteams, bestehend aus Vertreterinnen und
Vertretern der verschiedenen Bereiche der Stadtverwaltung
(Gebäudemanagement, Stadtplanung/Umwelt, Tiefbau, Grünflächenmanagement
und Betriebshof), das sich nach dem Beschluss zur Teilnahme gründete. Die relevanten Bereiche:
Die Handlungsfelder decken sich teilweise mit denen im Klimaschutzkonzept ab und ergänzen dieses, wodurch eine Auseinandersetzung, Fortentwicklung und Anpassung des Klimaschutzkonzeptes und der geplanten Maßnahmen stattfindet und dadurch Klimaschutz in der Verwaltung verankert wird.
Im Rahmen des
European Energy Awards werden für geplante und umgesetzte Maßnahmen
Punkte vergeben. Erreicht eine Kommune mehr als 50 Prozent der für die
jeweilige Kommune erreichbaren Punkte, wird die Kommune ausgezeichnet.
In
diesem Erklärvideo zeigt die Klimaschutz- und Energieagentur
Baden-Württemberg KEA, warum unsere Gesellschaft die Klimakrise mit
allen Kräften bekämpfen sollte. Eine Übersicht über Instrumente und
Maßnahmen für den kommunalen Klimaschutz ist auch auf einem großen Infoplakat zusammengestellt.
Durchschnittlich produziert jede/r Deutsche jährlich 12,5 Tonnen CO2-Emissionen, davon 36 Prozent über Konsumprodukte. CO2 verstärkt den Klimawandel und trägt zur Überhitzung der Erdatmosphäre bei. Um dies zu verhindern, dürften wir maximal 2 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr verursachen. Kalorienzählen war gestern, heute ist CO2-berechnen angesagt!
Der CO2-Rechner macht die CO2-Bilanzierung auch für Haushalte und Privatpersonen möglich. Wenige Klicks genügen und Sie können sehen, wie Sie in puncto Energieverbrauch gegenüber dem deutschen Durchschnittshaushalt abschneiden. Gleichzeitig erfahren Sie, wie sie durch einfache Maßnahmen ihren Energieverbrauch senken und gleichzeitig bares Geld sparen können.