Fragen und Antworten zum Projekt "Stadtquartier 2050"

WAS steckt hinter dem Projekt Stadtquartier 2050?

Das von zwei Bundesministerien geförderte Projekt „Stadtquartier 2050“ hat ein großes Ziel: klimaneutrales, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Als „Leuchttürme“ werden dabei je ein Quartier in Stuttgart (Bürgerhospital) und Überlingen (Hildegardring/Anna-Zentgraf-Straße) unter die Lupe genommen. Insgesamt arbeiten 14 Projektpartner daran, die zwei Wohnviertel sozialverträglich so umzugestalten, dass die Energieversorgung klimaneutral erfolgt.
Der Begriff „Leuchtturm“ spielt auf das Ziel an, dass die Innovationen in dem Projekt später auch auf andere Quartiere und Kommunen übertragbar sein sollen.

WAS passiert im Projekt Stadtquartier 2050 in Überlingen?

In Überlingen wird die klimaneutrale Energieversorgung insbesondere über den Ausbau eines Nahwärmenetzes vor Ort angegangen. Dieses setzt insbesondere auf erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Holz. Gas wird nur in den Spitzlastzeiten eingesetzt, damit auch bei hohem Wärmeverbrauch genügend Wärme vorhanden ist. Ziel ist, dass möglichst viele Gebäude in dem Quartier an das Nahwärmenetz angeschlossen sind, um Heizungsanlagen zu ersetzen, die z. B. noch mit Öl oder Gas wärmen. Solche Heizungsanlagen haben einen hohen CO2-Fussabdruck und vertragen sich somit nicht mit den Klimazielen. Darüber hinaus wird das Thema „Sanierung“ betrachtet, um z. B. durch bessere Dämmung die Menge an benötigter (Wärme-)Energie vor Ort zu reduzieren. So wird die Energieeffizienz im Quartier verbessert. Geplant ist die Erweiterung des Bestandsquartiers „Q5-Hildegardring“ der Baugenossenschaft Überlingen (BGÜ) um 170 neue Wohnungen im genossenschaftlichen Kontext für bezahlbares Wohnen.

WO wird das Stadtquartier 2050 in Überlingen umgesetzt?

Das Überlinger Stadtquartier 2050-Projekt umfasst den Hildegardring sowie die Anna-Zentgraf-Straße. Die Heizzentrale für die Versorgung mit Nahwärme befindet sich angrenzend am Schättlisberg.

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WAS passiert im Stadtquartier 2050 in Stuttgart?

Ein Teil der bestehenden Gebäude des ehemaligen Bürgerhospitals in Stuttgart bleibt erhalten und wird saniert. Der Großteil der bestehenden Gebäude wird jedoch abgerissen und die Fläche neu bebaut. Für die Stromversorgung im Stuttgarter Quartier werden Photovoltaik-Module an möglichst vielen Dach- und Fassadenflächen angebracht. Damit soll ein hoher Anteil des benötigten Stroms im Quartier selbst erzeugt werden. Die Wärmeversorgung ist eine Kombination aus verschiedenen erneuerbarer Energiequellen wie Geothermie, Abwasserwärme, Solarthermie und die Aktivierung von Tiefgaragenwänden. Als Zusatz wird Fernwärme als Back-up-System einbezogen. Durch Neubauten und Sanierungen entstehen 600 Wohneinheiten. Zu dem sozial durchmischten Quartier gehören zudem 4 Kindertagesstätten, ein Stadtteilhaus und ein Lebensmittelgeschäft sowie Grünflächen und der Patientengarten.

WO befindet sich das Stadtquartier 2050 in Stuttgart?

Das betrachtete “Stadtquartier2050” der Landeshauptstadt befindet sich auf dem Gelände des einstigen Bürgerhospitals in der Türlenstraße, nordwestlich des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Das ehemalige Krankenhaus wurde 2015 geschlossen.

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WAS heißt Klimaneutralität im Projekt Stadtquartier 2050?

Das Ziel des Projektes ist eine klimaneutrale Energieversorgung der Quartiere in Stuttgart und Überlingen. Bilanziert wird dabei über ein Jahr. Das liegt daran, dass beispielsweise im Sommer mehr Sonnenstunden und Sonnenintensität zur Verfügung steht als im Winter. Das hat Auswirkung darauf, wie viel Energie vor Ort bereitgestellt werden kann. Außerdem wird im Winter mehr Energie benötigt, da es länger dunkel ist und die Innenräume beheizt werden müssen. So kann im Sommer mehr überschüssige Energie bereitgestellt und eingespeist werden als beispielsweise im Winter. Ziel der klimaneutralen Energieversorgung ist es, dass die Treibhausgase der Energieträger die für die Wärme- und Stromversorgung der Gebäude im Quartier (inklusive Nutzerstrom) benötigt werden aufs Jahr gerechnet 0 ergeben. Es gibt dabei verschiedene Treibhausgase, die das Klima unterschiedlich stark beeinflussen. Um diese miteinander vergleichen zu können, werden die Treibhausgase in so genannte „CO2-Äquivalente“ umgerechnet. Die Treibhausgase die bei der Energieversorgung vor Ort entstehen gilt es durch entsprechende Kompensationen auszugleichen. Als konkretes Beispiel kann also überschüssige Wärme oder Strom, die durch erneuerbare Energiequellen im Quartier erzeugt werden ins Netz eingespeist oder zum Ausgleich entsprechende Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Auch außerhalb der Quartiere produzierter klimaneutraler Strom kann in die Berechnungen einbezogen werden.

WER ist an dem Projekt beteiligt?

Der Hintergrund der Partner, die gemeinsam am Stadtquartier2050 arbeiten, ist breit gefächert. Neben den beiden Städten gehören zu den Projektpartnern Vertreter aus den Bereichen Wohnungsbau, Industrie, Energieversorger und Forschung:

Die Projektpartner:
- Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP)
- Baugenossenschaft Überlingen eG
- Energieagentur Ravensburg gGmbH
- Energiedienste der Landeshauptstadt Stuttgart GmbH
- Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. (FIW) München
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT)
- Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) GmbH
- Landeshauptstadt Stuttgart
- puren GmbH
- Universität Stuttgart
- Stadt Überlingen
- Stadtwerk am See GmbH & Co. KG

Assoziierte Partner:
- Saint-Gobain
- Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG)

WIE finanziert sich das Projekt?

Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durch die Förderinitiative „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Der vollständige Projekttitel des Verbundvorhabens lautet: „STADTQUARTIER 2050 – Herausforderungen gemeinsam lösen“.

WIE lange läuft das Projekt?

Unter dem Förderkennzeichen 03SBE116 wird das Projekt seit 01.03.2018 bis einschließlich 28.02.2023 gefördert.

WAS hat das Stadtquartier 2050 mit mir zu tun?

WIE bin ich als Quartiersbewohner:in in Überlingen betroffen? WAS kann ich beitragen?

Natürlich lässt sich Klimaneutralität nicht allein über die Energieversorgung erreichen. Zur Einsparung von Treibhausgasen ist das Handeln von jedem Einzelnen von uns wichtig.
Den einen oder anderen Tipp hat jeder schon mal gehört: Das Auto öfter stehen lassen und alternativ zu Fuß, per Fahrrad oder ÖPNV seine Wege meistern, richtig lüften und heizen - im Alltag schlummern zahlreiche Möglichkeiten etwas zu tun.
Das Gute dabei? Ein Umstieg ist dadurch Schritt für Schritt möglich: Neben der Einsparung von Energie können gleichzeitig auch Zeit und Kosten gespart werden ohne das Gefühl von Verzicht zu haben. Klima Retten lohnt sich also in vielerlei Hinsicht. Tipps finden Sie bald in der „Quartiersapp“. Diese hilft Ihren Energieverbrauch individuell unter die Lupe zu nehmen und rauszufinden, wo Ihr größtes Einsparungspotenzial liegt. Ob Gewohnheiten oder Geräte – Sind Sie bereit für viele kleine Schritte in die Zukunft?

Sie wollen nicht warten, sondern direkt starten?
Das Klimasparbuch gibt schon heute Tipps und Anlaufstellen im Bodenseekreis.

Das reicht Ihnen nicht? Sie wollen sich aktiv einbringen?
Als Quartiersbewohner:innen sind sie herzlich eingeladen an Befragungen, Fokusgruppen und weiteren Veranstaltungen teilzunehmen und so aktiv an der Umsetzung mitwirken.
Melden Sie sich gerne bei uns, wir freuen uns über Ihre Nachricht!

WIE bin ich als Eigentümer:in in Überlingen betroffen? WAS kann ich beitragen?

Als Eigentümer:in liegen viele Entscheidungen zu den Mietobjekten bei Ihnen. Einige davon haben Einfluss darauf, ob die Klimaziele erreicht werden können. Damit kommt Ihnen als Eigentümer:in eine besondere Verantwortung zu. Es gibt viele Ansätze dieser Verantwortung gerecht zu werden. Nicht nur das Klima und die Gesellschaft profitieren von Ihrem Beitrag – auch auf Ihrem Konto sind positive Effekte zu erwarten. Der Austausch von fossilen Heizungsanlagen rechnet sich schnell, insbesondere auch im Hinblick auf die CO2-Bepreisung. Diese wird zunehmend steigen und muss künftig wohl neben den Mieter:innen auch von Ihnen, den Eigentümer:innen getragen werden. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien können diese Kosten gespart werden. Ein Nahwärmeanschluss ist da nicht nur eine bequeme, sondern auch günstige Alternative. Auch mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen (z. B. Dämmung) können viel Energie und Kosten eingespart werden.

Doch wo fängt man da an?
Ein guter erster Schritt ist, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Mittels Sanierungsfahrplan können Sie so erfahren, wie Sie und Ihre Mieter:innen Schritt für Schritt Kosten und CO2 sparen können und so die Ziele erreicht werden. Finanzielle Unterstützung wird in Form diverser Förderprogramme geboten. Im Rahmen der Energieberatung wird Ihnen geholfen, sich im Fördergelddschungel zurechtzufinden und das für Sie passende Programm zu finden. Tipp: Früh handeln lohnt sich!

Sie sind Teil einer WEG und haben die Entscheidung nicht allein in der Hand?
Greifen Sie das Thema in der nächsten Versammlung auf. Erfragen Sie hierfür gerne weitere Informationen direkt bei uns. 
Unser fachlich breit aufgestelltes Projektteam hilft gerne!

Haben Sie noch weitere Fragen?

Nehmen Sie Kontakt auf, wir stehen gerne zur Verfügung.

Mehr Infos finden Sie auf der Projekthomepage.


Förderinitiative

Förderinitiative „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung | Verbundvorhaben EnStadt: STADTQUARTIER 2050 – Herausforderungen gemeinsam lösen | Laufzeit: 01.03.2018-28.02.2023 | Förderkennzeichen 03SBE116B

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