Klimawerkstatt - Klimaschutz in Überlingen mitgestalten
Seit rund einem halben Jahr gibt es in Überlingen ein Klimaschutzmanagement. Zum Jahresbeginn steht nun die Klimawerkstatt an. Hier sind laut der Klimaschutzmanagerin Melissa Siegl insbesondere die Bürger:innen Überlingens gefragt, Ihre Ideen mit einzubringen.
Was ist seit Start des Klimaschutzmanagements passiert?
Am Anfang galt es insbesondere Daten zu erheben, um die Energie- und Treibhausgasbilanz zu erstellen. Die Ist-Analyse soll aufzeigen, wo besonders großer Handlungsbedarf besteht und bildet damit eine wichtige Grundlage für die weiteren Arbeiten. Hier liegen inzwischen erste Ergebnisse vor, die einen Einblick geben, wo die Maßnahmenentwickelung priorisiert anzusetzen ist.
Da Klimaschutz alle betrifft und alle an einem Strang ziehen müssen, um die Ziele zu erreichen, wurde auch eine verwaltungsinterne Projektgruppe ins Leben gerufen. Hier wurden Überschneidungen mit der Klimawandelthematik sowie bereits realisierte bzw. geplante Vorhaben mit diesem Hintergrund thematisiert. In diesem Zusammenhang ging es auch darum, mit diversen Personen vor Ort in Kontakt zu treten - dazu kommen regelmäßige Anfragen von Bürger:innen. Weiter geht es nun mit der Erarbeitung von konkreten Maßnahmen. Zudem werden mögliche Potenziale und Szenarien analysiert.
Welche Projekte laufen heute schon?
Hauptaufgabe des Klimaschutzmanagements ist zunächst die Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes. Dieses ist dann sozusagen der Arbeitsleitfaden, wie Klimaschutz in der Kommune die nächsten Jahre angegangen werden soll. Was bereits heute angeboten wird, ist die Energieberatung für Bürger:innen einmal im Monat. Diese erfreut sich aktuell starker Nachfrage.
Um in der Energiekrise zu unterstützen, möchten wir mit wöchentlichen kleinen Energiespartipps zeigen, was jede:r einzelne tun kann. Die Botschaft dahinter: Klimaschutz kann jede:r und jede:r kann etwas bewirken - ohne großen Verzicht.
Auch das Thema Klimawandelanpassung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Hierfür wurde im Bodenseekreis u.a. der LoKlim-Prozess durchgeführt, an dem sich auch die Stadt Überlingen beteiligt hat.
Parallel wird in Überlingen die „kommunale Wärmeplanung“ erarbeitet: Diese soll bis Anfang 2023 einen konkreten Weg aufzeigen, wie eine klimaneutrale Energieversorgung – insbesondere die Versorgung mit Wärme - in Überlingen realisiert werden kann. Die kommunale Wärmeplanung ist eine wichtige Grundlage für die zukünftige Energieversorgung in unserer Stadt und damit ein bedeutender Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes.
Was steht an?
Als nächstes steht am 26. Januar 2023 die „Klimawerkstatt“, ein Bürger:innenworkshop, auf der Agenda (siehe Info-Box unten). Ziel ist es, hier insbesondere die Bürger:innen mit ihren Ideen zu Wort kommen zu lassen. Der Teilnehmerkreis ist so ausgeweitet, dass auch politische Vertreter:innen und lokale Initiativen bzw. Unternehmen willkommen sind.
Zunächst wird der aktuelle Zwischenstand des Klimaschutzkonzeptes und der kommunalen Wärmeplanung präsentiert. Anschließend soll zu verschiedenen Themen – von Mobilität über Erneuerbare Energien, Wärmeplanung, Bauen und Sanieren bis hin zu Anpassung an den Klimawandel und Nachhaltigkeit - fleißig gebrainstormt werden. Die Frage im Zentrum: Was kann in Überlingen für das Klima getan werden?
Was passiert mit den Workshop-Ergebnissen?
Die Ergebnisse des Workshops werden zunächst gesammelt. Natürlich kann nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden. Daher wird eine Priorisierung vorgenommen. Entscheidend ist dabei die erwartete Wirkung im Verhältnis zum damit verbundenen Aufwand. Dementsprechend werden zunächst Maßnahmen fokussiert, die eine hohe Wirkung bei geringem Aufwand versprechen, während aufwändige Maßnahmen mit geringer Wirkung zu einem späteren Zeitpunkt angegangen werden. Wichtig ist: Bei der Klimawerkstatt werden ALLE Ideen gesammelt – selbst wenn sie nicht direkt in den Maßnahmenkatalog aufgenommen werden, kommen sie in den Ideenspeicher. Ziel ist es, einen wirksamen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, der auch so in die Realität umgesetzt werden kann. Letztendlich muss das Klimaschutzkonzept vom Gemeinderat beschlossen werden – nach Plan ist das dann in diesem Herbst so weit.