Zur Erstellung eines integrierten Quartierskonzeptes sammelte das Stadtwerk am See im vergangenen Jahr umfassende Daten im Altstadtquartier. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse konnten nunmehr im 3. und finalen Arbeitskreis vorgestellt und noch einmal diskutiert werden.
Der Einladung zur Online-Veranstaltung der Stadt Überlingen und dem Stadtwerk am See folgten insgesamt 23 Teilnehmende. Untergliedert in die Oberpunkte „Wärmeversorgung“ und „Mobilität“ stellte das Stadtwerk seine Ergebnisse und Lösungsvorschläge vor. Als Datengrundlage wurden hierfür u.a. im Frühjahr 2021 die im betrachteten Quartier Wohnenden sowie die betroffenen Wohnungs- und Gebäudeeigentümer befragt.
Weitere Untersuchungen des Stadtwerks ergaben, dass die Wärmedichte im betrachteten Gebiet für den Aufbau eines Wärmenetzes durchaus geeignet ist. Auf Nachfrage fußt ein darin beinhaltetes Blockheizkraftwerk zwar als Übergangslösung auf Gas, durch die zentrale Lösung können Neuerungen aber direkt auf das Gesamtquartier wirksam umgesetzt werden und damit deutlich schneller als bei den bisherigen Individuallösungen.
Die Potenziale von Photovoltaik und der thermischen Nutzung des Bodensees wurden ebenfalls betrachtet und stoßen vor Ort auf Akzeptanz. Um die Klimaziele zu erreichen, strebt die Studie zudem eine Sanierungsrate in Höhe von 2% an. Allerdings sind in der Altstadt auch der Denkmalschutz sowie die Vorgaben der Altstadtsatzung als einschränkender Rahmen zu berücksichtigen.
In Sachen Mobilität soll gleichzeitig der Bestand - ohne Komfortverzicht - reduziert sowie der Umstieg auf E-Mobilität erleichtert werden. Laut der Bürgerbefragung besteht vor Ort insbesondere Bereitschaft für PKW-Sharing-Modelle. Ein Zielkonflikt mit den Vorstellungen der Nutzer:innen besteht allerdings dadurch, dass das aktuell vorherrschende Carsharing eher angebotsorientiert ist. In der Umfrage äußerten die Bewohner:innen insbesondere den Wunsch nach hoher Verfügbarkeit und Nähe eines Sharing-Angebots. Als Lösungsvorschlag schlägt das Stadtwerk den Ansatz eines „verbraucherorientierten“ Carsharings vor. In dem Modell teilen sich lediglich vier bis sechs Nutzer:innen ein E-Auto, was den Bedürfnissen gerechter werden soll. Um den Ansatz in der Praxis zu prüfen, ist vorgesehen, ab Februar eine viermonatige Pilotphase zu starten. Hierfür werden noch interessierte Testnutzer:innen im Altstadtquartier gesucht. Weitere Informationen und Anmeldung sind über Herrn Hoch vom Stadtwerk am See (Oliver.Hoch@stadtwerk-am-see.de) möglich.
Weitere Schritte: Nachdem die Datenerhebung abgeschlossen und die Zwischenergebnisse diskutiert wurden, steht jetzt die Fertigstellung und Vorstellung des Abschlussberichtes vor dem Gemeinderat an. Im Bericht soll u.a. klar definiert werden, wo die Heizzentrale des Wärmenetzes platziert werden könnte, wie die Nutzung der Seewärme konkret aussieht und welche Straßen von den damit verbundenen Bauarbeiten betroffen sein werden.
Bei Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen über altstadt-energie@ueberlingen.de zur Verfügung.
Stadt Überlingen, Abteilung Stadtplanung