28.07.2023

EU-Förderprojekt: Stadt Überlingen und Caritas möchten Wohnungslosigkeit beseitigen

Die Stadt Überlingen als Vorhabenträger und der Caritasverband für das Dekanat Linzgau e.V. als Teilvorhabenpartner setzen mit Fördermitteln des Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen („EhAP Plus“) das Projekt „Klar zur Wende! Die Wohnungslosigkeit in Überlingen beENDEn!“ in gleichberechtigter Partnerschaft um.

Das befristete Projekt wird in der Zeit vom 01.04.2023 bis 30.09.2026 realisiert und basiert auf dem von der EU und dem Bund geförderten „EhAP Plus Programm - Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“. Es hat zum Ziel, die Lebenssituation und die soziale Eingliederung von besonders benachteiligten neuzugewanderten Unionsbürgerinnen und -bürgern und deren Kinder unter 18 Jahren sowie von Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen und deren Kinder unter 18 Jahren zu verbessern.

Das Vorhaben richtet sich an die Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen im Stadtgebiet Überlingen und in weiteren kooperierenden Gemeinden im westlichen Bodenseekreis. Kooperationspartner des Projektes sind das Landratsamt Bodenseekreis und „Die Herberge“ der Katholischen Gesamtkirchengemeinde in Friedrichshafen.

Die Gesamtprojektverantwortung liegt bei dem Fachbereichsleiter der Stadt Überlingen, Manfred Schlenker, sowie dessen Stellvertreter Matthias Rebmann und der Geschäftsführung des Dekanats Linzgau e.V., Petra Demmer.

Der Caritasverband Linzgau e.V. gewährleistet als Teilvorhabenpartner die Planung, Koordination und Umsetzung der sozialarbeiterischen Projektbereiche mit 1,5 neu geschaffenen und für das Projekt bewilligten Stellen. Seit April 2023 sind Frau Ina Hoppe und Herr Jürgen Thurner als Mitarbeitende des Caritasverbandes für die Wohnungslosenhilfe im Rahmen des Projekts zuständig. Das Tätigkeitsfeld der Caritas-Mitarbeitenden umfasst bislang sowohl die aufsuchende Arbeit in den Überlinger Obdachlosenunterkünften („Frühstückstreffs mit Brezeln und Kaffee“), als auch die niedrigschwellige Beratung von Menschen in Wohnungsnot in den Räumlichkeiten des Caritasverbandes.

Die Stelle der Projektkoordination und gleichzeitig des Sozialmanagements ist in der Abteilung „Sicherheit und Ordnung“ der Stadt Überlingen angegliedert und seit Juli 2023 durch Frau Maryia Lohvina mit 75 % besetzt. Die neu geschaffene Stelle fungiert als Schnittstelle zwischen den Abteilungen „Sicherheit und Ordnung“, Sozialdienst, zum Caritasverband Linzgau e.V. sowie weiteren relevanten Akteuren. Frau Lohvina ist verantwortliche Ansprechpartnerin für Behörden und zuständig für sämtliche finanzielle Angelegenheiten, Berichtswesen, Verwendungsnachweise und Netzwerkarbeit.

Das Projekt verfolgt unter anderem folgende Ziele:

  • Beratung und Hilfsangebote für von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen, um das Entstehen von Wohnungslosigkeit bereits im Vorfeld zu verhindern.
  • Berücksichtigung der Besonderheiten der Zielgruppe bei kommunalpolitischen und städtebaulichen Entscheidungen.
  • Etablierung einer Tagesstätte („Café Wende“)
  • Organisation einer Ausstellung zum Thema Wohnungsnot.
  • Öffentlichkeitsarbeit, um Stigmatisierung abzubauen und für die Thematik Wohnungslosigkeit zu sensibilisieren.

Grundlegend sind auch die bereichsübergreifenden Grundsätze (ehemals Querschnittsziele) zur Gleichstellung der Geschlechter, Antidiskriminierung sowie die Nachhaltigkeit zu beachten.

Die Gründe, sich für das EhAP Plus Programm zu bewerben, waren vielfältig. Die Anzahl wohnungsloser Menschen steigt auch in unserer ländlichen Region. Die Multiproblemlagen der Betroffenen werden komplexer, die Verweildauer der in den Notunterkünften ordnungsrechtlich untergebrachten Menschen ist hoch. Gleichzeitig ist der Wohnungsmarkt in Überlingen, wie im gesamten Bodenseekreis, sehr angespannt.

Spezifische Hilfsangebote für Menschen in Wohnungsnotlagen gab es im westlichen Bodenseekreis noch nicht. Die nächstgelegene Fachberatung nach §§ 67ff SGB XII befindet sich im 30 km entfernten Friedrichshafen. Hier wird ab Herbst Abhilfe geschaffen und die Fachberatung über „Die Herberge“ an einzelnen Tagen auch in Überlingen für die Kommunen im westlichen Teil etabliert. Die Überwindung der Wohnungsnotlage muss bis dato aus eigener Kraft geschehen, was zu einer Überforderung der Betroffenen, zu Stagnation, Hilflosigkeit und Ohnmacht führt, einem „Sich-Einrichten“ im Zustand der Ausgrenzung. Beim Versuch der Reintegration in Normalwohnraum sehen sich die Menschen einer starken Konkurrenzsituation ausgesetzt und haben auf Grund ihrer schlechten Ausgangsbedingungen in aller Regel keine Chance, auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt eine Mietwohnung zu bekommen.

Herr Thurner von der Caritas zieht nach den ersten drei Monaten ein erstes, positives Fazit: „Das neue Hilfsangebot wird von den Betroffenen sehr gut angenommen“.

„Ich freue mich, dass wir für die schwächsten Mitglieder in unserer Gesellschaft mit dem EU-Projekt ein derartiges Angebot machen können. Allen am Projekt beteiligten Partnern danke ich herzlich für die gute und engagierte Zusammenarbeit ganz im Sinne der Kommunen im westlichen Bodenseekreis“, so Oberbürgermeister Jan Zeitler.

Ehrenamtliche und ehemals Betroffene, die das Projekt unterstützen möchten, können sich gerne bei den Projektbeteiligten melden.

Weiterführende Informationen finden Sie im Internet unter https://www.esf.de/portal/DE/ESF-Plus-2021-2027/Foerderprogramme/bmas/ehap-plus.html

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